Im Prinzip eignen sich alle auf dem Markt befindlichen Enduros für diese Art von Reisen. Grundsätzlich gilt je leichter das Motorrad, desto entspannter lässt es sich reisen. Gute Fahrer, die schon jahrelange Erfahrung mit ihrem Bike haben, werden auch mit schwereren Modellen klar kommen. Eine spezielle Geländeausbildung muss keiner für Marokko mitbringen, natürlich ist Off-Road-Erfahrung sehr von Vorteil. Bei Modellen, die keinen oder keinen ausreichenden Motorschutz vorhanden haben, sollte aber nachgerüstet werden.
Gleiches gilt für Sturzbügel und Lenkerschützer, damit nicht gleich bei einem Umfaller, das halbe Motorrad zerlegt und repariert werden muss. Man kann sich auch Gedanken darüber machen, wie man sein Motorrad im Stehend-Fahren bewegt. Die meisten Motorräder sind von der Fahrposition hier sehr straßenlastig ausgelegt.
Das bedingt dann, dass um die 1,80m große Fahrer, sich beim Fahren im Stehen recht gebückt auf dem Motorrad fortbewegen, was auf Dauer nicht sehr komfortabel ist. Abhilfe schaffen hier diverse Lenkererhöhungen. Aber probiert es selbst aus. Jeder sollte seinen idealen, individuellen Fahrstil selbst finden.
Anbauteile wie Kofferträger, Gepäckplatten etc. sollten stabil sein. So haben z.B. die dünnwandigen und oben mit gebogenen Flacheisen abgestützten Givi-Träger, auf den Africa Twins einen sehr schlechten Eindruck hinterlassen.
Wieviel Gepäck mitgenommen wird, bleibt jedem selbst überlassen. Je leichter, desto mehr Fahrspaß. Aber ein wärmender Pullover sollte auch in Marokko mit im Gepäck sein.
Das Foto der TT600 Yamaha, veranschaulicht, wie einfach ein Reisebike für Marokko aufgebaut werden kann. Eine Gepäckbrücke von OTR (OFF THE ROAD), die Platte für die Ortliebrolle von Touratech. Sie wäre vorgesehen für eine LC4 KTM, kann aber leicht auf die OTR-Brücke modifiziert werden. Lenker und Acerbis-Lenkerschutz von Auner. Der Acerbis 24 Liter Tank gebraucht von Ebay.
Einziges Manko: kein Tankrucksack, deshalb musste zur Unterbringung der Fotoausrüstung und der Papiere mit Rucksack gefahren werden.
Noch ein Wort zum Tankvolumen. Für die Marokkotouren benötigt man keine riesigen Spritfässer. 15 Liter sind ausreichend. Bei kleineren Tanks kann Extrasprit in leeren Öldosen oder diversen Gefäßen mittransportiert werden.
Das so wichtige Thema Reifen soll hier schnell abgehandelt werden. Stollenreifen sind kein Muss auf diesen Touren, aber Semi-Enduroreifen wie Heidenau K80 Scout, Mitas 07 Adventure, Metzeler Enduro 3 Sahara oder dergleichen sollten selbstverständlich sein. Die Profiltiefe sollte für mehr als 5tkm gut reichen.
Das Motorrad sollte vor der Tour zumindest bei kleineren Ausfahrten getestet werden. Vergammelte Kabelzüge, Kettensätze etc. sind zu ersetzen.
Gut gerüstet kann’s nun losgehen.